Ein neues Forschungsprojekt unterstützt die ambulante Pflege von Menschen mit Demenz. Mit dem Mobilisierungsassistenten „MobiAssist“ soll die positive Wirkung von Bewegung für Menschen genutzt werden. Ein eigens dafür entwickeltes Bewegungsprogramm wird über einen Computer und eine Art Spielekonsole zur Bewegungserfassung an den heimischen Fernseher übertragen.
Situation der Pflegenden und Angehörigen verbessern
Mit innovativen Technologien und durch die enge Kooperation von Sportwissenschaftlern, Ärzten, Pflegepersonal, Software Ingenieure sowie Verbände der Altenpflege und Diakonie werden bedarfsgerechte Lösungen entwickelt, die die Lebensqualität der demenziell Erkrankten sowie die Situation der professionell Pflegenden verbessern.
In einem auf 3 Jahre angelegten Projekt geht es zunächst darum, die Anforderungen zu analysieren und daraus Inhalte und Trainingsbelastung abzuleiten. In spielerischer Art und Weise werden die von leichter Demenz Betroffenen mit MobiAssist mittels einer am heimischen Fernseher sowie im Tagespflegebereich angeschlossenen bewegungsgesteuerten Spielekonsole zu körperlicher Betätigung und Bewegung animiert. Die Bewegungssteuerung funktioniert über eine Infrarotkamera (MS Kinect). Das Training an der Konsole können die Patienten gemeinsam mit Angehörigen oder dem Pflegepersonal absolvieren, um die körperlichen und geistigen Fähigkeiten zu verbessern und die Aktivitäten des täglichen Lebens zu trainieren. Die individuell auf das jeweilige Pflegeumfeld angepassten Lösungen helfen den dementen Personen, die Alltagskompetenz so lange wie möglich zu erhalten und reduzieren die Pflegebelastung der Angehörigen.
Spiele animieren die Patienten
Symptomatisch für demenzielle Erkrankungen ist nicht nur der Rückgang geistiger, sondern auch körperlicher Leistungen. Ziel der sogenannten “Exergames” (‘Exercise’ und ‘Games’) ist es, die Patienten spielerisch dazu zu animieren, in Bewegung zu bleiben und Aktivitäten des täglichen Lebens zu trainieren. Bewegungstherapeutische und biographische Elemente der Patienten, beispielsweise Musik und Filme aus der eigenen Vergangenheit oder Bilder von Angehörigen, fließen dabei in die Spiele ein. Ein eigens entwickeltes Trainingshandbuch soll zudem Angehörige und Pflegepersonal in der Nutzung des Mobilitäts-Assistenzsystems unterstützen.
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