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Verstärkung für den Blindenstock

Drei 24-jährige MexikanerInnen aus Guadalajara haben ein Armband entwickelt, welches blinden Menschen beim Ertasten der Umwelt helfen soll. Die Idee kam den Robotik-IngenieurInnen beim Experimentieren mit einem Ultraschallsensor, der, ähnlich wie eine Einparkhilfe, den Abstand zu Objekten misst. Dabei erkannten die StudentInnen, dass ein solcher Sensor auch Menschen mit einer Sehbehinderung helfen kann und so den bewährten Blindenstock ergänzt. 

Das vibrierende Armband mit dem Namen Ustraap ist mit einem mikrofonartigen Sensor ausgestattet, der über eine Reichweite von vier Metern verfügt und bis zu zwei Zentimeter kleine Objekte erkennen kann. Die Umgebung wird durch Hin- und Herdrehen des Handgelenks ertastet. Das Armband ist eine gute Ergänzung zum Blindenstock, da dieser vor allem bodennahe Hindernisse erkennen lässt und der Sensor alles ab Kniehöhe aufwärts erfasst.

Ustraap kann zudem helfen, verlegte Gegenstände wiederzufinden. Dazu müssen gewünschte Objekte wie beispielsweise der Schlüsselbund mit Tags versehen werden. Das Armband funkt die gesuchten Gegenstände dann auf Knopfdruck an, worauf diese mit einem Piepsen reagieren.

Erste Experimente mit Prototypen gab es bereits 2010 in einer Schule für blinde Kinder. Bei einem Schulfest wurde ein Labyrinth aufgebaut, wobei sich die Kinder mit Hilfe des Armbands schneller und sicherer bewegten, als mit einem Blindenstock.

Updated: January 7, 2020 — 14:53
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