Am 1. Jänner 2014 kommt die elektronische Gesundheitsakte. ELGA ist ein Informationssystem, das Patienten und Gesundheitsdienstanbietern einen gesicherten, orts- und zeitunabhängigen Zugang zu wichtigen Gesundheitsdaten ermöglicht. Auch die Sozialbranche kann vom neuen System profitieren.
ELGA vernetzt zukünftig jede medizinische Behandlung mit bereits bestehenden gesundheitsbezogenen Daten einer Person. So sollen dem jeweils behandelnden Arzt alle medizinischen Informationen über den Patienten zur Verfügung stehen. Über das ELGA-Bürger-Portal können aber auch Bürgerinnen und Bürger zukünftig unkompliziert und sicher auf ihre eigenen Befunde zugreifen. Dem Datenschutz wird dabei höchste Priorität eingeräumt. Jeder Bürger hat die Möglichkeit zu überprüfen, wann und von wem seine Daten angesehen wurden, jeder Zugriffsschritt wird mitprotokolliert.
Für Patienten hat das Informationssystem viele Vorteile. So kann die Qualität der medizinischen Maßnahmen deutlich verbessert werden, da die Gesundheitsdaten immer aktuell sind und der Arzt weiß, welche Maßnahmen bei vorhergehenden Behandlungen durchgeführt wurden. Die Zeitersparnis für Arzt und Patient ist dabei beträchtlich, da Mehrfachuntersuchungen in Zukunft wegfallen werden. Außerdem müssen nicht immer alle Befunde zum Arzt mitgenommen werden, was vor allem für Personen mit langwierigen Behandlungen eine große Erleichterung darstellt.
Wie ELGA in Sozialbranche eingesetzt werden kann
Aber welche Vorteile bringt die neue Gesundheitsakte Altenheimen, Pflegeeinrichtungen, mobilen Pflegern oder Institutionen wie den Wiener Sozialdiensten, Caritas, Hilfswerk, Diakonie oder der Volkshilfe? Auch Pfleger müssen wissen, an welchen Krankheiten ihre Klienten leiden, welche Medikamente sie nehmen und ob sie Unverträglichkeiten haben. All diese Informationen sind dank ELGA jederzeit abrufbar. Für das Sozial- und Pflegepersonal bedeutet dies nicht nur eine deutliche Erleichterung ihres Dienstes, sondern auch eine erhebliche Qualitätssteigerung ihrer Betreuungsaufgaben.
Während in der Medienlandschaft bereits eine hitzige Diskussion über die Nutzung von ELGA im Gesundheitswesen entfacht wurde, so blieben die Reaktionen von Vertetern des Sozialwesens bisher überraschend zurückhaltend. Dabei ist die Einführung des neuen Informationssystems freilich auch in dieser Branche von großer Bedeutung. Man darf jedenfalls gespannt sein, wie sich der Diskurs um das umstrittene Informationssystem im neuen Jahr entwickeln wird.
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